Neues von den Geschwisterklassen

Warburg/Paderborn. Einen Zwischenstand von der wissenschaftlichen Begleitung unseres Geschwisterklassen-Pilot-Projektes hat jetzt die Universität Paderborn,Lehrstuhl Prof. Dr. Laubenstein, geliefert.  Seit ca. einem Jahr werden einige unserer Grundschüler gemeinsam mit Sekundarstufenschüler in ausgewählten Unterrichtsstunden unterrichtet. Dabei wurden nach jeder gemeinsamen Zeit Daten erhoben. Zusätzlich wurden Interviews und größere Fragebögen ausgefüllt.

Die Befragung der Schülerinnen und Schüler zeigte Tendenzen einer Verbesserung des Aspektes „Emotionale Inklusion“ in der Primarstufe sowie des Aspektes „Soziale Inklusion“ in der Sekundarstufe.

Mittels der „Skala zum schulbezogenen Verhalten“ wurde ermittelt, dass sowohl bei den Schülerinnen und Schülern der Primar- als auch der Sekundarstufe Verbesserungen hinsichtlich des Lern- und Arbeitsverhaltens ergeben haben.

In qualitativen Befragungen nannten Schüler gemeinsame Aktivitäten der beteiligten Klassen als sehr wichtiges, lerngruppenverbindendes Element. Ferner stellte sich heraus, dass jüngere und ältere Kinder sich gegenseitig unterstützen, wobei die älteren dies durchaus auch als Pflicht – positiv wie negativ – konnotieren.

Dabei nehmen die Schülerinnen und Schüler der Primarstufe die Größeren als positive Freunde und Spielpartner wahr, während die Schüler der Sekundarstufe die ihnen entgegengebrachte Dankbarkeit sichtlich genießen. Darüber hinaus heben die älteren hervor, dass sich durch das Projekt auch die Situation in der eigenen Klasse positiv verändert habe: „Die meisten haben nur auf sich geachtet und wollten im Vordergrund stehen“, so ein Schüler. In den Phasen der Geschwisterklassen sei es anders. Dort hätten die älteren Schüler gelernt, „dass nicht nur sie selber wichtig sind, sondern auch auf die anderen achten müssen“.

Perspektivisch ist wichtig, die erworbenen Kompetenzen den Schülern der Sekundarstufe stärker ins Bewusstsein zu bringen. Die Erhebungen haben für diesen Bereich gezeigt, dass ihnen oft nicht oder nicht in vollem Umfang klar zu sein scheint, welche positiven Effekte im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung das Projekt angestoßen hat. Diese Reflexionsfähigkeit gilt es stärker zu fördern.