Warburg. Sie haben geforscht, erkundet, experimentiert, Theater gespielt, gebaut, geangelt, gewerkt, waren kreativ und sportlich aktiv. Sie haben fotografiert, sind der Frage nachgegangen, wie das Ökosystem Wald funktioniert und sie waren den Elementen auf der Spur: Projekttage an der Warburger Petrus-Damian-Schule. Rund 130 Schülerinnen und Schüler haben sich gemeinsam mit ihren Lehrkräften in 12 Projekten betätigt und „neue, abwechslungsreiche Lehr- und Lernerfahrungen gemacht, Schule einmal ganz offen erlebt“, wie Schulleiter Michael Dorau hervorhebt.
Die Projekttage an der Damian-Schule finden in jedem Schuljahr statt. Die Schülerinnen und Schüler wählen selbst aus, bei welchem Projekt sie mitmachen wollen. Das steigere die Motivation: „Auf diese Weise kommen einmal andere Schüler als sonst in den Klassen zusammen und auch die Lehrer arbeiten mit Kindern und Jugendlichen, die sie sonst nicht im Unterricht sehen“, so Dorau. Wichtig sei, dass die jungen Leute, aber auch die Lehrer den Lebensraum Schule einmal anders erleben würden, „Spaß und Abwechslung haben, sich einmal von einer anderen Seite kennen lernen, und dabei – ohne es wirklich zu bemerken – fachlich etwas lernen, aber eben anders, ein Stück praktischer“, fasst der Schulleiter Ziele und Nutzen der betriebsamen Tage zusammen: „Natürlich kommen, ganz nebenbei, in den Projekten fachliche Inhalte zum Tragen, z.B. aus dem Sport bei den Projekten ,Splash und fun‘ oder ,Sport, Spaß und Spiel‘ oder aus dem Fach Geschichte im Burgen-Projekt und im Projekt ,Ritter‘.“
Die starke Handlungsorientierung nehme den Schülerinnen und Schülern Vorbehalte und öffne sie für die Inhalte der Projekte: „Das ist das pädagogische Grundprinzip an unserer Schule, das wir im Alltag ebenfalls so oft wie möglich nutzen. Wir kürzen es mit ‚HapAL‘ ab, das ist die Abkürzung für handlungs- und projektorientiertes Lernen“, so der Leiter der Bildungseinrichtung an der Warburger Landfurt.
Die Palette der angebotenen Projekte war vielfältig, reichte von Experimenten zu Wasser und Luft über den Besuch von Burgen im Umland und ein Tier-Fotoprojekt bis zu einem Angelprojekt und zur Erkundung des Waldes, wo die Lehrerinnen Anja Kohaupt und Ira Brandweiner-John mit den Kindern die Ökologie dieses Naturraums erkundet haben. Die Schüler jedenfalls zeigen sich von dieser anderen Art des Lernens begeistert: „Wir haben während der Projekttage mal keinen festen Stundenplan, bestimmen selbst, wie zügig wir arbeiten und ob wir eine Pause verdient haben“, berichtet Jeremy. Auch Schülersprecher Maximilian schwärmt: „Ich bin im Projekt ,Fit for Future-Camp‘. Wir besuchen den Ahorn-Sportpark, probieren allerlei Sportarten aus und lernen, wie man sich gesund ernährt, damit man fit bleibt“, so der Neuntklässler. Dass durch die Projekttage die Fähigkeiten und Stärken der jungen Leute sowie Kommunikation und Teamarbeit gefördert werden, betont Lehrerin Katrin Rauber. Sie leitetet das Fotoprojekt ‚Tiere vor der Linse‘. Durch die vielfältigen, sehr praktisch ausgerichteten Aktivitäten würden vielfach verschüttete Fähigkeiten und Talente geweckt, so Rauber weiter: „Und das Ganze passiert nebenbei fernab angestaubter Theorien und stumpfer Paukerei“, freut sich die Pädagogin: „Hier zeigt so mancher, was ihn ihm steckt und welche Begabungen da schlummern. “
Auch die jüngeren Schüler finden die Projekttage prima. Im Projekt ‚Experimente mit Wasser und Luft‘ haben sie spannende Versuche durchgeführt, haben beispielsweise „Boote aus Alltagsgegenständen konstruiert, ein Schaufelradboot konstruiert und eine Luftrakete gebaut und fliegen lassen“, berichtet Aron mit leuchtenden Augen. „Und das Tollste ist: Wir haben diese Woche keine Hausaufgaben auf“, strahlt er. Aber nicht nur den Schülern, auch den Lehrern bereiten die Projekttage Freude: „Die Experimente fand ich beim Ausprobieren selbst richtig spannend“, sagt Lehrerin Daniela Bußmann mit einem Schmunzeln.
Die Woche fasst Maximilian zusammen: „Allen hat das etwas andere Lernen und Arbeiten Spaß gemacht und es ist wichtig, dass in jedem Jahr Projekttage stattfinden und Schüler und Lehrer sich mal in einer anderen Atmosphäre kennen lernen“, so der 16-Jährige.
Eine kleine Fotoauswahl zu ausgewählten Projekten finden Sie in der Galerie unter diesem Beitrag. Viel Spaß beim Betrachten!