Warburg. Kurz vor den Ferien bekamen die „Techniker“, wie die Klasse Ahls sich auch nennt, Besuch: Swen Gross, Filialleiter der Sparkasse Höxter, war zu Gast bei den Schülern. Der Grund: Die jungen Handwerker haben für die Warburger Sparkassen-Filiale drei Nistkästen gebaut und im charakteristischen Rot der Sparkasse bemalt. Natürlich durfte auch das bekannte „S“ der Kreditinstituts auf den Vogelhäusern nicht fehlen. Es war nicht der erste Auftrag für die Klasse. So hatten die Schüler bereits Nistkästen im Stil des Malers Friedensreich Hundertwasser bemalt. Diese können am Gebrüder-Warburg-Platz bewundert werden.
„Und weil uns die so gut gefallen haben, war schnell klar, dass wir auch welche haben wollten und haben Kontakt zu Schulleiter Michael Dorau aufgenommen“, sagt Gross. Der Diplom-Bankbetriebswirt zeigte sich begeistert von der Arbeit der jungen Leute: „Das gefällt mir sehr gut, was ihr da gebaut habt. Großes Kompliment!“ Die Idee für die Gestaltung der Nistkästen, die jetzt am Übergang vom Sparkassenareal zur Unterstraße stehen, sei von Bürgermeister Michael Stickeln gekommen. „Wir wollen damit unsere Verbundenheit mit der Stadt und allen Bürgern ausdrücken und die Straße als Grenze zwischen unserem Gelände und dem Gebrüder-Warburg-Platz mit den Hundertwasser-Kästen aufheben“, so Gross weiter, der sich besonders freute, „dass es Kinder sind, die diesen tollen Blickfang vor unserer Filiale hergestellt haben.“
Aber Gross war nicht nur an die Landfurt gekommen, um die bestellten Nistkästen abzuholen. Er nahm sich Zeit, beantwortete die zahlreichen Fragen Schüler und so erfuhren die Fünft- und Sechstklässler gallerlei Spannendes. Justin wollte wissen, wie das Geld in den Geldautomaten kommt. Gross wusste die Antwort: „Dort werden spezielle Kassetten eingesetzt, die mit den verschiedenen Geldscheinen bestückt sind.“ Edonnis interessierte, wie der Tresor aussieht: „Das ist ein großer Raum, fast wie euer Klassenraum.“ Wie dick die Türe am Eingang wohl sei, fragte Dustin: „Die ist 25 cm dick“, erklärte Gross und ermunterte die Schüler, einmal das Gewicht zu schätzen: „Die ist ungefähr dreimal so schwer wie ein Auto“, gab er ihnen einen Tipp und so war die Antwort schnell gefunden: Die Tür zum Tresorraum wiegt etwa 4,5 Tonnen. Und Nashen fragte, ob ein Bankmitarbeiter eine bestimmte Kleidung tragen muss: „Das entscheiden die Verantwortlichen in den einzelnen Filialen. Aber ein Anzug hilft auszudrücken, dass wir eine seriöse Bank sind.“
Weiter sprach der Filialchef mit den Schülern über den Sinn und die Notwendigkeit des Sparens, gab Spartipps und erklärte, wie ein Kredit funktioniert.
Er informierte, welchen Schulabschluss man für eine Ausbildung bei der Bank braucht und riet, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren: „Auch Leute mit Haupt- oder Realschulabschluss haben eine Chance, wenn sie auf Menschen zugehen können, ihnen aufmerksam begegnen und auf ihre Bedürfnisse eingehen.“
Schließlich stellte Dustin die alles entscheidende Frage: „Dürfen wir sie denn einmal besuchen und uns die Bank und den Tresor anschauen?“ Eine Frage, die Gross gerne bejahte: „Sehr gerne lade ich euch zu einer Besichtigung in die Filiale ein.“ Und so steht fest: Bald machen sich die „Techniker“ bei einem Ortstermin ein Bild von der Sparkasse. Und sehen sich dabei auch direkt die von ihnen gezimmerten Nistkästen in der freien Natur an. Mit zur Sparkasse gehen werden dann aber auch Schülerinnen und Schüler der Klassen neun und zehn, „denn das ist Berufsorientierung pur und dient der Bewältigung des Übergangs von der Schule in den Beruf“, so schloss Schulleiter Dorau und dankte Gross für seinen Besuch.