Drei Stunden Autofahrt nahmen einige Schüler der Petrus-Damian-Schule auf sich, um das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald auf dem Ettersberg nahe Weimar zu besuchen. Durch den Geschichtsunterricht des Lehramtsanwärters Christian Meurs intensiv auf diesen Tag vorbereitet, konfrontierten sie sich bei einem Rundgang durch das Lagergelände mit den grausamen Mordzeugnissen der Nazis.
Obwohl von den früheren Häftlingsbaracken nur noch Grundrisse zu sehen sind, hinterließen doch das Gefängnis mit seinen engen Zellen, die Baracke der Krankenstation und besonders das Krematorium bleibende Eindrücke. „Ich hätte auch nicht gedacht, dass das Gelände so riesig groß ist“, brachte Lars sein Erstaunen über die 400.000 Quadratmeter große Fläche zum Ausdruck.
Im Museum der Gedenkstätte, das in der ehemaligen Lagerküche und der Effektenkammer eingerichtet ist, fanden die Schüler unzählige Zeugnisse der nationalsozialistischen Verbrechen. Schuhsammlungen schreien schweigend grausame Geschichten vom Tode kleinster Kinder in dieser Horrorwelt, Stacheldrahtzäune stehen noch an den selben Stellen, an denen unzählige Menschen in den Elektrozaun gingen, um ihr Leben zu beenden.
Die Schüler beteiligten sich stumm an dem über dem ehemaligen Gefangenenlager lastenden Schweigen.
„Diese Klassenfahrten sind wichtig. Hier können unsere Schüler mit nahezu allen Sinnen die Ungeheuerlichkeit der Naziverbrechen erfahren und werden diese hoffentlich nie mehr vergessen“, betont die Klassenlehrerin Ursula Hahne. In Buchenwald waren von 1937 bis 1945 Menschen aus fünfzig Ländern inhaftiert. Sie mussten für das Naziregime härteste Zwangsarbeit verrichten und damit die Kriegsmaschinerie am Laufen halten oder medizinischen Experimenten dienen. Viele von ihnen überlebten die Gefangenschaft nicht und wurden nach ihrem Tod im Krematorium des Konzentrationslagers verbrannt. Vor den Verbrennungsöfen entzündeten die Schüler der Petrus-Damian-Schule eine Kerze zum Gedenken der in diesem Lager umgekommenen Menschen. Leon stellt fest: „Ich werde diese Eindrücke niemals vergessen.“